Parkplatz
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Die Leiden des jungen P.

Wir sind nun seit über fünf Jahren auf diesem Stück Beton, wo früher irgendwelche Autos in der Sonne glühten, und haben einen Ort geschaffen, der ein Zuhause, ein Wohnzimmer, eine Bibliothek, ein Konzertraum, eine Druckwerkstatt oder ein Garten für viele Menschen wurde.

Auf dem Park Platz wurde und wird brachliegender Raum kreativ genutzt, allen Menschen niederschwellig zugänglich gemacht, weil eine Gruppe engagierter Leute seit Jahren unzählige Stunden Freiwilligenarbeit leistet. Aber anstatt die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit unseres Projekts anzuerkennen, werden uns monumentale Steine in den Weg gelegt, die wir dann mühsam überwinden müssen, und Wanderschuhe haben wir auch keine. Darum haben wir im Mai die Petition «Platz da!» gestartet, die sich mit folgenden drei Forderungen an den Stadtrat richtet.

Direkter Vertrag mit der Stadt
In den letzten fünf Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht. Antirassistische Aktionstage fanden statt, Konzerte unter freiem Himmel wurden gespielt, ein Garten gebaut, eine Druckwerkstatt betrieben, unzählige Soli-Anlässe durchgeführt, Varietées veranstaltet, Boules geworfen, Transparente gemalt und Getränke serviert. Und das ist nur ein kleiner Teil. All dies war möglich, weil unser Verein die Infrastruktur zur Verfügung stellt, diesen Platz pflegt und seinen Betrieb finanziert. Trotz des Fakts, dass wir diesen Platz betreiben und ermöglichen, haben wir keinen direkten Vertrag mit der Stadt. Vertragspartner der Stadt Zürich ist der Quartierverein Wipkingen, wir sind lediglich als Betreiber-Verein vermerkt. Das muss sich ändern. Ein direkter Vertrag zwischen dem Park Platz und der Stadt ist die logische Folge der Arbeit, die wir hier leisten. Wir brauchen keine Vermittlungsebene zwischen der Stadt und uns. Wir sind fähig, direkt mit der Stadt zu verhandeln.

Neue Bewilligungspraxis für Veranstaltungen
Unabdingbarer Teil einer Brache mit soziokulturellen Anspruch sind Veranstaltungen im Freien. Der Park Platz ist ein einzigartiger Ort für Podiumsdiskussionen, Konzerte, Vorträge, Open-Air-Kinos und vieles mehr. So einfach ist das aber nicht, denn für Veranstaltungen mit Lautsprechern im Freien braucht es eine Bewilligung. So weit, so gut. Aber das Regime am Letten ist nicht tragbar. Das aktuelle Handling sieht vor, dass sich alle gastwirtschaftlichen Betriebe des Oberen Letten vier Bewilligungen pro Jahr für lärmtechnisch «belastende eintägige Anlässe» teilen. Wir werden mit kommerziellen Gastwirtschaftsbetrieben gleichgesetzt, obwohl wir in erster Linie ein unkommerzieller Raum sind, auf dem gesellschaftlich relevante Themen Platz finden. Wir sind auch nicht damit einverstanden, dass bei Veranstaltungsbewilligungen keinen Unterschied zwischen einer Podiumsdiskussion über Rassismus und einem ganztägigen Musik-Festival gemacht pro Jahr für lärmtechnisch «belastende eintägige Anlässe» teilen. Wir werden mit kommerziellen Gastwirtschaftsbetrieben gleichgesetzt, obwohl wir in erster Linie ein unkommerzieller Raum sind, auf dem gesellschaftlich relevante Themen Platz finden. Wir sind auch nicht damit einverstanden, dass bei Veranstaltungsbewilligungen keinen Unterschied zwischen einer Podiumsdiskussion über Rassismus und einem ganztägigen Musik-Festival gemacht wird. Deshalb fordern wir eine neue Bewilligungspraxis, welche Lärmemissionen und gesellschaftliche Relevanz von Veranstaltungen in ihre Beurteilung einfliessen lässt.

Neue Bewilligungspraxis für Bauten in alternativen Raumprojekten
Wer den Parki anschaut, merkt schnell, hier ist viel in Bewegung. Ein Raum für alternative Kultur lebt von Veränderung und der Möglichkeit, Kreativität auszuleben. Wollen wir aber einen neuen Container auf den Platz stellen oder einen alten verschieben, müssen wir jedes Mal eine Baueingabe einreichen. Das ist einerseits ein erheblicher finanzieller Aufwand, den wir auf Dauer nicht tragen können. Andererseits fanden wir uns bei allen bisherigen Baueingaben in einem behördlichen Wirrwarr wieder, das wir schlicht nicht entwirren konnten. Trotz Erfüllung der vorgegebenen Auflagen, verweigerte uns die Liegenschaftverwaltung Baubewilligungen unter fadenscheinigen Gründen. Das muss ein Ende haben. Wir fordern eine Änderung der Bewilligungspraxis für Bauten in alternativen Raumprojekten. Alternative, nicht- oder teilkommerzielle Projekte sind in der Stadt Zürich in Bezug auf Baubewilligungen den gleichen Massstäben ausgesetzt wie kommerzielle Projekte.

Wir wollen am Letten bleiben und weiterhin einen kollektiven Raum gestalten, aber dafür brauchen wir gewisse Zugeständnisse.

Unterschreibe jetzt unsere Petition auf www.platzda.jetzt