Parkplatz
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Artikel in der Wipkinger Zeitung

Während Google, On und andere Grosskonzerne vorteilhafte Deals geniessen und ausser einer problematischen Firmenkultur nichts zum kulturellen Leben in Zürich beitragen, gibt’s für die, die die (Sub-)Kultur am Leben halten bloss eine müdes Lächeln. Seit Mai 2023 bezahlt der Verein Park Platz einen guten Batzen Miete, weg ist der grosszügig anmutende Gebrauchsleihvertrag seitens der Stadt. Wie wir uns das leisten? Das wissen wir auch nicht so genau.

Der Parki ist ein Kulturraum mit vielen Funktionen – wir sind ein Gemeinschaftszentrum, ein Kinderspielplatz, ein Veranstaltungsort, ein Kino, eine Bar, eine Petanque-Bahn, eine öffentliche Sauna, ein Gemeinschaftsgarten. Alles unkommerziell. Unser Angebot ist gratis oder zum Selbstkostenpreis zugänglich und ist gezielt auch für finanziell schlechter gestellten Menschen konzipiert. Unabhängig vom Kontostand ist eine Sauna entspannend und eine Filmvorführung bereichernd.

Von der Stadt erhält der Park Platz keine Subventionen und auch sonst keine Unterstützung. Entgegen unserem soziokulturellen Angebot werden wir von der Verwaltung beinahe wie ein gängiger Gastronomiebetrieb behandelt. Obwohl wir immer wieder glaubhaft machten, dass wir mit den wenigen Einnahmen aus dem Barbetrieb knapp die Löhne und die Grundinfrastruktur finanzieren können.

Diese Haltung hat die Handschrift linksliberaler Stadtpolitik – man schmückt sich gerne mit alternativer Kultur, orientiert das politische Handeln aber an der Marktlogik und kaum an sozialpolitischen Faktoren. In Politik und Standort-Marketing verweist man auf ein «kulturell diverses Umfeld» oder die «lebendige Kulturszene», schliesslich verkauft sich Diversität ganz gut an die Reichen. Die Folgen: Wohnungen gibt’s zunehmend nur noch für Gutverdienende, Besetzungen werden immer rigoroser geräumt und unbequeme Kulturräume werden durch schwer stemmbare Mietforderungen bedroht.

Letztendlich dreht sich doch nur alles um Geld.